Lesenswert

Romane

Die Katharer (griech.: die Reinen) lehrten, "dass Gott die reine Liebe ist und dass das Böse in der Welt, wie auch diese Welt selbst, nur eine Schöpfung des Teufels sein kann. Sie lehnten die Sakramente ab, hielten sich ausschließlich an das Neue Testament, trachteten danach, Christi Gebot und seine Worte mit der größtmöglichen Lauterkeit in ihrem Leben umzusetzen und stellten ihre Kirche des „Guten Gottes“ der Weltkirche Roms als die wahre Kirche entgegen. Sie bauten keine Gotteshäuser und verzichteten auf jede Symbolik und Machtausübung. Die römisch-katholische Kirche sah in der Glaubensgemeinschaft bald die „Apostel des Satans“, die sich auf religiösem Wege, etwa mit der Drohung der ewigen Verdammnis, kaum einschüchtern ließen."
Dem katholischen Imperium erschien so eine 'Sekte' nicht nur suspekt,  sondern überaus gefährlich. Grund genug, ihre Angehörigen vollständig auszurotten.
Gabrielle C. J. Couillez erzählt die Geschichte der Katharer anhand einzelner Lebensläufe wie dem des jungen Adeligen Olivier de Termes und vermittelt nebenbei viel Wissenswertes über diese Religion. 

  • Das Evangelium nach Jimmy " v. Didier van Cauwelaert handelt zwar wie "Die Bibel nach Biff” von Christopher Moore von Jesus und ist auch in einem vergleichbaren Stil geschrieben (wenngleich weniger humorvoll). Nur handelt es sich bei van Cauwelaert um einen Jesus, der in unserer nahen Zukunft (so um 2025) lebt, nachdem er mit Hilfe des Turiner Grabtuch von skrupellosen Wissenschaftlern geklont wurde. Wie es Jesus wohl in unserer Zeit ergehen würde?
    Die mächtigste Nation der Welt setzt all ihre psychologischen, wissenschaftlichen und finanziellen Ressourcen ein - 'nur' um zu erfahren, ob Gott im Innern eines Menschen existiert. Ist es naives Wunschdenken, wenn der Autor hierbei von der 'wichtigsten Frage der Menschheit' spricht?      Pfiff bekommt das Buch auch durch das unbefangene Verhalten von FBI-Agentin Kim Wattfield, die den Auftrag hat, Jimmy zu überwachen. Doch sie lässt es sich nicht nehmen, mit dem Klon von Jesus Christus zu schlafen - immerhin safer...  

  • Das Rätsel der Templer - Martina André
    Selten bin ich von einem guten Buch enttäuscht, in diesem Fall ist allein meine unzutreffende Erwartungshaltung die Ursache: Erhofft hatte ich mir einen historischen Roman, von mir aus auch gewürzt mit ein paar mittelalterlichen Magie-Fantasy-Wundersam-Elementen. Mein Wunschdenken schien sich im ersten Drittel der Handlung noch zu bestätigen - doch dann entpuppte sich das Werk als eine Art Fantasy-Thriller, der Zeitreisen thematisiert und folglich in mehreren Epochen spielt, vom 14. Jahrhundert bis zu einer alternativen Realität im Jahre 2004)...
    Zur Handlung: Im Jahr 1156 bringt der Großmeister der Templer ein geheimnisvolles  Artefakt aus Jerusalem nach Südfrankreich. Mit dessen Hilfe gelangt der Orden zu unermesslichem Reichtum gelangt; zudem erhalten Raum und Zeit für die Tempelritter eine andere Bedeutung. Als 150 Jahre später der Orden vom französischen König verboten und verfolgt wird, soll Gero von Breydenbach, ein Templer aus Trier, dieses sogenannte Haupt der Weisen retten. Falls er das Haupt unversehrt nach Deutschland bringt, kann der Untergang des Ordens vielleicht noch verhindert werden. Doch plötzlich finden Gero und seine Getreuen sich in einer anderen Zeit wieder – in einem Dorf in der Eifel im Jahr 2004!

    Der Roman ist gut recherchiert und vermittelt interessante Einblicke in die Geschichte des Templerordens bis zu dessen Untergang als Folge einer Allianz korrupter Machthaber mit ebenso geldgierigen Klerikalen.  Der "ungewöhnliche Mix zwischen Historienroman und SciFi-Buch" ist allerdings noch etwas gewöhnungsbedürftig für mich. 

Theologisches

  • Theologische Bücher "haben den vordergründig prickelnden, auf die Dauer aber faden Geschmack der höheren Stratosphäre", stellt Dr. Tulio Aurelio fest. Sein eigenes Buch "Gott, Götter und Idole" befasst sich vornehmlich mit Gottesbildern - logischen Konstruktionen, innerhalb derer alles plausibel und konsequent ist, denen aber der Bezug zur Wirklichkeit völlig fehlt...
    Ein ausgesprochen respektloses Buch, selbst für mich: Obwohl ich an allem herumkrittele, was von Menschen geschaffen oder erfunden wurde, käme ich nicht auf die Idee, dem biblischen Schöpfergott Elohim einen "kurzsichtigen Blick" anzudichten. Sicher, 'Elohim' ist ein Versuch, das Wesen Gottes durch Zuweisung menschlicher Eigenschaften und Denkkategorien begreifbar werden zu lassen - ein Bild eben. Aber 'kurzsichtig'...?
    "    Am siebten musste sich Elohim ausruhen. Das Sprechen hatte ihn angestrengt." T.Aurelio nimmt Bezug auf den Schöpfungsvorgang: 'Gott sprach - und es ward...' - der Theologe tut so, als würde er den Genesis-Text wörtlich verstehen, um ihn dann ins Lächerliche zu ziehen? Jahwe und Elohim werden bei ihm zu zwei unterschiedlichen Gottheiten (anstelle zweier Aspekte ein- und derselben Gottheit) ...auch das ist mindestens eigenwillig im monotheistischen Kontext.
    Ja, daran mag man wohl Anstoß nehmen. Dennoch halte ich dieses Buch für lesenswert: die Vielzahl der enthaltenen Provokationen erfüllt ihren Zweck: Der Leser kann gar nicht anders, als eigenständig über die Bildnisse und Allegorien religiöser Texte nachzudenken...





    Naturwissenschaft

    • "Astrobiologie für Einsteiger" (von Kevin W. Plaxco Michael Groß):



    • Klang der Superstrings - Die Welt der Elementarteilchen Frank Grotelüschen stellt in seinem Buch die Welt der Teilchen vor, die aus heutiger Sicht die sichtbare Welt aufbauen: Quarks, Elektronen und Neutrinos etc. Dabei erklärt er anschaulich, welche fundamentalen Kräfte zwischen diesen elementaren Bausteinen wirken und geht auf das Bemühen der Theoretischen Physik ein, diese vier Wechselwirkungen in einem übergeordneten Modell einer Kraft zu vereinheitlichen. Auch über das Handwerkszeug der Physiker erfährt man einiges - etwa über die wichtigsten Teilchenbeschleuniger und -detektoren.
    Am europäischen Forschungszentrum CERN bei Genf haben Physiker einen neuen Rekord aufgestellt. In dem weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC ist es ihnen geglückt, Protonen mit einer bislang auf der Erde nicht erreichten Energie aufeinander treffen zu lassen. Im Prinzip konnten sie so den Urknall simulieren. Die von 'einigen Außenseiter' befürchteten Schwarzen Löcher samt resultierenden Weltuntergang blieben dankenswerter Weise aus...
    Französische Forscher haben ein Gedanken-Experiment von John Archibald Wheeler zum Welle-Teilchen-Dualismus durchgeführt – die 'verzögerte Quantenwahl' - und damit verblüffende Ergebnisse erzielt...

    • Werkzeuge zur Mondbeobachtung

    Um auf dem Mond zu 'navigieren (und zu den betrachteten Objekten kontextsensitiv eine kurze Beschreibung zu erhalten, anstatt nur rumzuklicken), eignet sich der Virtual Moon Atlas ziemlich gut:

    1. Software-Download (Rel. 6.0) 
    2. Update auf Rel.6.1 (etwas weiter unten, auf derselben Seite) 
    3. Sprachmodul deutsch (DL-Bereich Translations, hier die Ergöngung f. Windows) 
    4. je nach Wunsch zusätzliche Texturen (250m/120m/60m Sichthöhe) herunter laden

    Screenshot (Zoom ohne zus. Texturen):
    Screenshot mit zus. Textur LRO WAC High resolution 120m/pixel und eingestelltem Overlay 'Clementine Real colors':


    Noch detailliertere (aber nicht unbedingt bessere) Aufnahmen mit Zoom auf 20 m Sichthöhe bietet die Quickmap von ACT für mehrere Objekte unseres Sonnensystems. Für den Mond können mehr als 300 Terabyte abgerufen werden: target.lroc.asu.edu/q3/


    Historisches

    • Die Kreuzzüge - Thomas Asbridge (Leseprobe), 805 Seiten
    Schilderung einer geschichtlichen Epoche, deren Auswirkungen bis in unsere Zeit spürbar sind. Gerade heute, wenn gerne von 'modernen Kreuzzügen' gesprochen wird, ist mir an einer weitestgehend objektiven Darstellung der Ereignisse und Zusammenhänge gelegen.

    Asbridge unternimmt den m.E. gelungenen Versuch, die Geschichte der Kreuzzüge sowohl aus muslimischer als auch aus christlicher Perspektive zu vermitteln.
    Kein Roman und dennoch überaus spannend (aber nicht gerade ein Schnäppchen)... 

    • Anna Komnene - Alexias (online) 
    Anna Komnena, (1083 - 1148) die Tochter des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos war nicht nur mit antiker Literatur und Philosophie vertraut, sondern verfasste in einem Kloster ein der bedeutendes historisches Werk der byzantinischen Literatur. 'Alexias' schildert in 15 Bänden den Werdegang und die Regierungszeit ihres Vaters. Zuvor waren ihre Bemühungen gescheitert, als Erstgeborene durch die Nachfolge ihres Vaters anzutreten. Bis heute bildet ihr Werk eine der wenigen Primärquellen zur Geschichte von Byzanz zur Zeit des des ersten Kreuzzugs.
    • In der Unterwelt von Gizeh Die Große Pyramide ist als einziges der Sieben Weltwunder der Nachwelt erhalten geblieben. Seit Jahrhunderten übt sie eine ungeheure Faszination auf die Menschheit aus. Sie regt zu Phantasien und Spekulationen an, die weit über alles hinausgehen, was in ihr und ihrer Umgebung je gefunden wurde.
    • Von Felsen und Löwen Drei gewaltige Monumente: Der Sphinx von Gizeh (Ägypten), der Löwenfels von Sigiriya (Sri Lanka) und die “Unterwasserpyramide” von Yonaguni (Japan). Auf den ersten Blick scheint sie nichts zu verbinden und doch gibt es Gemeinsamkeiten.


    New Age / Esoterisches

    ...mal ganz was anderes. Ein kleines Büchlein mit gerade mal 160 Seiten erzählt ein Märchen über Selbstheilung und Selbsterkenntnis... Um die magischen Fähigkeiten des 'Gaukler-Mädchens Annika' geht es eigentlich nur am Rande.

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